Åland-Archipel  -  Magmatite  -  granophyrartige Granite

Als Granophyr werden feinkörnige, mafitarme Magmatite bezeichnet, deren Grundmasse zu einem großen Teil graphische Verwachsungen von Feldspat und Quarz aufweisen. Miarolitische Drusen kommen regelmäßig vor.
Beschreibung in J. Hesemann (1975, S. 79):
"Man kann den "Granophyr", der auf den Åland-Inseln mehrere Massive von 5 - 8 km Durchmesser und einzelne Gänge zusammensetzt (Frosterus & Sederholm 1890; Sederholm 1892) als eine Abart des Aplitgranits ansehen, der lediglich um seiner megaskopisch sichtbaren reichlichen schriftgranitischen Verwachsung willen eine Sonderstellung verdient. Es ist ein Aplitgranit von feinem bis mittleren Korn und wesentlich aus Orthoklas und dunklem Quarz aufgebaut. Die schriftgranitischen Partien, deren Einzelheiten und rosetten- und fiederförmige Anordnung mit bloßem Auge zu sehen sind, sind oft gleichmäßig, vielfach als drusenartige Ausfüllungen und in kleinen Schlieren im Gestein verteilt. Die Drusenausfüllungen sind meistens grobkörniger als die vorher erstarrte Hauptmasse. Auch offene Drusen mit aufgewachsenen Quarz- und Orthoklaskristallen sind häufig.
Die Gesteinsfarbe schwankt zwischen dunkelgraurot, graurosa und graugelblich."
 
   1

Åland-Granit (Granophyr), S Mariehamn, leg. Cohen u. Deecke 1890,      
Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald  
[Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
    Etikett      auf der Karte: S Nr. 17
Geschiebefund:
  Åland-Granit (polierte Fläche),
 
Geschiebefund, Strandstein,
  FO: Hohenfelder Strand,
  ex coll. U. Treter,
  Sgl. im Eiszeit-Haus Flensburg
 
 
  2 
  Åland-Granit,
  S Mariehamn,
  leg. Cohen u. Deecke 1890,      
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald  

  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
    Etikett      auf der Karte: S Nr. 17
 
     Åland-Granit,
     S Mariehamn,
     leg. Cohen u. Deecke 1890,      
     Sgl: Nordische Vergleichssammlung
     der Universität Greifswald  

      [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
       Etikett      auf der Karte: S Nr. 17
 
  Åland-Granit,
  Navigationsschule, Mariehamn,
  leg. Cohen u. Deecke 1890
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald    Etikett 

  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
  auf der Karte: etw. nördlich v. Nr. 17
 
  Åland-Granit,
  S Mariehamn,
  leg. Cohen u. Deecke 1890
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald   

  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
  auf der Karte: S Nr. 17
 
  Åland-Granit,
  N Mariehamn,
  leg. o. A.
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald   

  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
  auf der Karte: S Nr. 17
 
   
  3 
  Åland-Granit (Granophyr),
  O Kirche von Hammarland,
  leg. Cohen u. Deecke 1890,
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald    Etikett 

  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
 auf der Karte: ca. Nr. 42
  
   
  4 
  Åland-Granit (Granophyr),
  polierte Fläche,
  Västra Ytternäs (Mariehamn)
  ex coll. v. d. Heide 
  Sgl. im Eiszeit-Haus Flensburg
  auf der Karte: südlich Nr. 17
   
  5   

Åland-Granophyr, Bläckskär, leg Ramann o. D. BGR Berlin auf der Karte: Nr: 56
   
   
   
Ergänzende Beschreibung aus Zandstra (1988) S. 38:
Åland-Granophyr
"Grauroter bis gelbgrauer, fein- bis mittelkörniger Aplitgranit mit für das Auge sichtbaren graphischen Verwachsungen aus Kalifeldspat und Quarz; gröbere Lochfüllungen; sehr wenig Plagioklas und dunkle Minerale; arm an kleinen Einsprenglingen (Feldspat) oder keine Einsprenglinge.
Ǻland-Granophyr ist verwandt mit Ǻland-Granit; der Granophyr unterscheidet sich von diesem durch die Anwesenheit von bemerkenswert schönen graphischen Verwachsungen aus Kalifeldspat und Quarz. Das Muster dieses Gefüges ist makroskopisch, manchmal mit dem bloßen Auge sehr deutlich zu sehen.
Es handelt sich bei dem Granophyr um ein fein- bis mittelkörniges Gestein, bestehend aus Kalifeldspat (Orthoklasperthit) und Quarz. Die Farbe variiert von graurot bis gelbgrau und kann bei starker Verwitterung in der Verwitterungsrinde in weiß übergehen. Die graphische Verwachsung von Quarz und Feldspat lässt ein Gefüge entstehen, in dem feine Rosetten und federartige Bildungen ein schönes Bild hervorrufen. Im Granophyr kommen häufig Lochfüllungen vor, vor allem mit Kristallen aus dunklem Quarz und hell getöntem Feldspat, die nicht selten größer als die Minerale der Grundmasse sind; Quarz und Feldspat dieser Lochfüllungen sind mitunter graphisch verwachsen. Sehr vereinzelt kann auch Epidot gefunden werden. Es können auch eigenständige, größere Feldspateinsprenglinge auftreten; Anzahl und Abmessungen sind bescheiden. Eine Betonung dieser Feldspäte entsteht durch die Gruppierung graphischer Gebilde rundum die Kristalle. Quarzeinsprenglinge kommen in den Typen mit einer relativ groben Matrix nicht vor. Bei Abnahme der Korngröße stellen sich kleine, idiomorphe oder unregelmäßig geformte Quarzeinsprenglinge ein, das Gestein geht in den Ǻland-Granitporphyr über. Der Name „Granophyr“ stand ursprünglich für Granitporphyr mit einer äußerst feinen granophyrischen Matrix; in der Geschiebekunde ist der Name jedoch übergegangen auf Aplitgranite mit makroskopisch sichtbaren Quarzfeldspatverwachsungen. Ǻland-Granophyr ist als Geschiebe meistens klein im Format..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
 
 
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