Åland-Archipel  -  Ganggesteine  -  Olivindiabas

Die Felseninsel Märket liegt exponiert westlich des Åland-Archipels auf der Staatsgrenze zwischen Schweden und Finnland. Die Westhälfte ist schwedisches Territorium, die Osthälfte gehört zur Eckerö-Kommune.
Die flache Insel stellt in mancher Hinsicht eine Besonderheit dar. Aufgebaut aus einem grobkörnigen Olivindiabas, der zu den intrusiven, jotnischen Gangschwärmen des Åland-Komplexes gehört (Alter: ca. 1265 Mio. Jahre), erhebt sie sich aus einem flächig ausgedehnten Lagergang nur wenig über dem Meeresspiegel. Die geologische Karte zeigt die Ausdehnung des Sills.
Die Insel ist nach wechselhafter Geschichte heute unbewohnt, sie beherbergt ein Leuchtfeuer, eine automatische Wetterstation und eine Station für Navigationssysteme. Trotz deutlichen Flächengewinns durch die postglaziale Landhebung wird sie häufig vom Wasser überspült.
In folgender PDF-Datei ist ein Foto des klüftigen Doleritfelsens der Insel (mit Gebäuden) zu sehen: http://www.darc.de/uploads/media/pu2008_01.pdf
 
Das Gefüge des Olividiabas' zeigt einige Übereinstimmung mit dem Åsby-Typus.
 
 
 
 






  Olivindiabas
,
  Insel Märket, W Åland
  leg. A. P. Meyer
  Sgl. Universität Bremen
  auf der Karte: Nr. 9

 
 Grobkörniger Olivindiabas mit
  ophitischem Gefüge.
 
Ein Nahgeschiebe auf Granö, Åland
  Bilder oben: Schliff-Fläche,
  unten links: Bruchfläche 
  unten Mitte u. rechts: Verwitterung
  FO: Insel Granö, S Näset, Lemland
  Åland-Archipel,
  Sgl. v. d. Heide,
  im Eiszeit-Haus Flensburg 
 
 
Der Olivindiabas von Märket, Eckerö
"Dieser Olivindiabas kommt in der Åland-See zwischen Finnland und Schweden vor. In Aufschlüssen auf fünf kleinen Inseln und Schären rund um die winzige Leuchtturminsel Märket, an der Grenze zwischen Finnland und Schweden, trii der Olivindiabas als ein dunkelbraungraues, grobkörniges, ophitisches Gestein auf.
Kontakte mit angrenzenden Gesteinen wurden nicht gefunden. Anhand topografischer Kriterien interpretierte Hausen (1964) den Diabaskörper als einen Lagergang auf Sandstein, der wiederum über Rapakivi-Graniten liegt. Im Osten besteht das Grundgebirge aus Åland-Rapakivigranit und im Westen aus älteren svekokarelischen supra- und intrakrustalen Gesteinen.
Ein ähnlicher Olivindiabas findet sich auf der Insel Halsaren vor der nahegelegenen schwedischen Küste, etwa 15 km südlich von Märket (Åhman 1947). Laut chemischen und modalen Analysen ähneln die Olivindiabase auf Märket dem Halsaren-Diabas und gehört zum schwedischen Åsby-Typ. Die Hauptbestandteile sind zonaler oder polysynthetisch verzwillingter Plagioklas, Klinopyroxen (Pigeonit-Augit) und Olivin, oft umgewandelt in Iddingsit oder Serpentin. Die wichtigsten opaken Minerale sind Magnetit und Ilmenit. Akzessorisch kommen Biotit, Apatit als lange, nadelförmige, klare, transparente Kristalle, Titanit, Quarz, Zirkon und Baddeleyit vor. Hornblende, Epidot und Serizit wurden als Alterationsprodukte in einigen Dünnschliffen beobachtet...
Auf Märket oder in den angrenzenden Diabas-Aufschlüssen wurden keine eigentlichen Diabas-Pegmatite gefunden. Nur vereinzelt sind hier und da kleine punktförmige Ansammlungen von Plagioklas im normalen, grobkörnigen Diabastyp eingestreut. Olivin tritt in ungleichmäßiger Verteilung auf. Der Magnetitgehalt ist mit ca. 10 % hoch. Er bildet zusammen mit Ilmenit-Lamellen Skelett-Aggregate aus.
Der Märket-Diabas ist frei von Intrusionen aus dem Nebengestein. Es wurden keine Xenolithe aus Sandstein gefunden, aber der Diabas wird von kleinen, schmalen Gängen durchschnitten, die eine gewisse Ähnlichkeit mit den von Åhman (1947) von Halsaren beschriebenen rheomorphen Gängen aufweisen." (Suominen 1991, S. 9ff)
 
 
Literatur:
Neuvonen K. J. & Grundström L. 1969: Paleomagnetism of the dyke systems in Finland, IV. Remanent magnetization of the dolerite and related dykes in the ÅLand archipelago. Geol. Surv. Finl. Bull 41 (1969): 57-63.
Suominen V. 1991: The chronostratigraphy of southwestern Finland with special reference to postjotnian and subjotnian diabases, Geological survey of Finland, Bull. 356
Link: http://www.bsis.org/Dokument/1998-2%20Market.pdf
 
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